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30. Sept. 2007

 

 

 

Echinodorus amazonicus Rataj (1970)

Den älteren Aquarianern war diese Schwertpflanze noch unter dem Namen Echinodorus brevipedicellatus bekannt, was aber auf einer offensichtlichen Fehlbestimmung zurückzuführen war. Diese Art war eine der ersten Echinodorusarten, die in den deutschen Aquarien gepflegt wurden. In den Literaturangaben findet man 1938 als Angabe für den Erstimport. Viele Jahre war sie zusammen mit E. bleherae eine der Standardarten bei den Echinodoren und weitverbreitet.

Echinodorus amazonicus

Die für oberflächliche Betrachter leichte Verwechslungsgefahr mit E. parviflorus und der Jugendform von Echinodorus blehrae, sowie die sorglose Vermehrung ohne Berücksichtigung der richtigen Bezeichnung hat beinahe zum unbemerkten Verschwinden der Urform von E. amazonicus geführt. So ist die ursprüngliche Form heute leider nicht mehr in den Aquariengeschäften zu finden. Es sind zwar noch Amazonasschwertpflanzen im Angebot des Handels, aber fast ausschließlich Formen die später hinzugekommen sind. Ich selbst habe zu Beginn meiner Aquarianerlaufbahn vor fast 40 Jahren diese Pflanze als meine erste Echinodorusart gehabt, aber sie ist in der Pause meiner Aquarianerlaufbahn verschwunden. Ich suchte den Urtypus schon seit vielen Jahren. Erst jetzt wurde mir von einem Herrn aus Sachsen eine Pflanze überlassen, die anscheinend dem Urtyp entspricht. Meine bisherigEcinodorus amazonicus emersen Kulturerfahrungen lassen mich hoffen, dass ich wieder eine “echte”  E. amazonicus pflegte. Im Botanischen Garten Halle steht auch noch ein Exemplar dieses Typs in emerser Kultur, ist jedoch nicht im öffentlichen Teil zu sehen, da er aus Sicherheitsgründen im Arbeitsbereich untergebracht ist. Auf dem Bild ist noch deutlich die Winterdepression der Pflanze zu erkennen.

Den ursprünglichen Typus erkennt man vor allem daran, dass die Blattspreite häufig (aber nicht unter allen Kulturbedingungen) in der oberen Hälfte asymmetrisch erscheint, weil sie nach einer Seite gebogen ist, aber nur bei submers gepflegten Pflanzen (Aquarienpflanzen).

Am besten kann man E. amazonicus und E. parviflorus unterscheiden, wenn man Blütenstände und Blüten miteinander vergleichen kann. Die Brakteen (Tragblätter) bei E. amazonicus sind mit ca. 25 bis 30 mm Länge deutlich länger als die Blütenstiele der zugeordneten Blüten und auch deutlich länger als die Tragblätter von E. parviflorus, die nur 10 bis 15 mm lang sind. Auch ist der Blütendurchmesser von E. amazonicus größer (ca. 15 mm) als der von E. parviflorus (7 bis 12 mm), wobei auffällt, dass bei E. amazonicus die weißen Blütenblätter ca. doppelt so groß sind als die Hüllblätter, wobei E. parviflorus Blütenblätter hat, die nur wenig größer als die Hüllblätter sind. Auch der Blütenstandsstiel ist Bei E. amazonicus mehr als doppelt so dick wie bei E. parviflorus.

Die Kultur dieser Pflanze ist nicht besonders schwierig. Sie ist sehr raschwüchsig (ca. 1 - 2 Blatt pro Woche). Wenn man ihr einen nahrhaften Bodengrund und ausreichend Licht (verbunden mit genug freiem Kohlendioxid, und genug Spurenelementen) bietet, so wächst sie rasch zu einem stattlichen Solitär heran. Der Wasserstand ist hier 50 cm hoch, so dass die Blattlänge von fast 70 cm verdeutlicht wird. Auch die Breite kann bei solchen kräftigen Pflanzen (hier fast 5,5 cm) die üblichen Literaturangaben (bis 4 cm) übersteigen.

 

Solche kräftigen Pflanzen bilden sowohl unter Kurztag- als aucEchinodorus amazonicus Blueteh unter Langtagbedingungen früher oder später zahlreiche Blütenstände. Die Blütenstände wachsen im Gegensatz zu E. bleherae zwar zügig zur Wasseroberfläche, aber sie neigen sich dann zur Seite und wachsen an der Wasseroberfläche entlang. An den Quirlen bilden sich 2-3 Adventivpflanzen, die zur Vermehrung herangezogen werden können. Es ist nur schade, dass die ursprüngliche Form nicht mehr im Handel angeboten wird.

Echinodorus amazonicus wurde in der Revision von Haynes und Holm-Nielsen nicht mehr als eigenständige Art anerkannt, sondern in die Echinodorus grisebachii - Gruppe eingestellt. In der neuen Revision von Rataj wurde sie wieder als eigenständige Art aufgeführt, was aus meiner Sicht auch durchaus gerechtfertigt ist.

 

Diese Pflanze wird bei mir regelmäßig vermehrt und kann über meinen Pflanzenshop bezogen werden.

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