Aktualisierungs- stand
30. Sept. 2007

Echinodorus glaucus

Rataj (1975)

Diese Art ist nach heutigen Erkenntnissen die größte Art innerhalb der Gattung. Obwohl schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehrere Aufsammlungen gemacht wurden, ist sie erst von Rataj im Jahr 1975 wissenschaftlich beschrieben und benannt worden. Haynes & Holm-Nielsen haben sie jedoch in die Synonymie zu E. paniculatus gestellt und gleichzeitig eine neue Art Echinodorus teretoscapus vorgestellt, die jedoch nach Angaben von Kasselmann genau dem Typus von E. glaucus entspricht. Unter der Voraussetzung, dass dies stimmt, so wäre E. teretoscapus ein synonym von E. glaucus. Die Heimat von E. glaucus ist das Pantanal in Brasilien und Bolivien. Obwohl sie dort nach Aussagen von Kasselmann nur lokal vorkommt, so sind die Bestände jedoch sehr Individuenreich.

Das hervorstechendste Merkmal ist jedoch nicht die Größe der einzelnen Pflanze, sondern die Einzigartigkeit der Blattfärbung an den emersen Blättern. Die Oberfläche der Spreite ist mit einer wachsartigen Schicht überzogen die blaugrün oder manchmal auch mehr graugrün aussieht. Die Pflanze kann bei optimalen Wuchsbedingungen bis zu 2 Meter Größe erreichen und der Blütenstand sogar 270 cm Länge. Die Blätter sind breit eirund mit einer herzförmigen Basis und erreichen 35-70 cm Länge und 20-35 cm Breite, wobei bis zu 13 Nerven die Fläche durchziehen. Der Blütenstand kann sich an den unteren von den bis zu 13 Quirlen verzweigen. Die Blüten sind auch sehr groß und können bis zu 5 cm im Durchmesser erreichen. Die Blütenstände bilden sich im Langtag. Adventivpflanzen sind an natürlichen Standorten nicht bekannt, aber es wurden im Botanischen Garten Göttingen Adventivpflanzen an einem emersen Blütenstand gebildet. Ich habe davon Adventivpflanzen erhalten, an denen noch der Blütenstandsstiel dran war. Außerdem habe ich an einem Blütenstand, den ich abgeschnitten hatte und dann im Aquarium verankert habe, selbst Adventivpflanzen induzieren können und dann sogar zu großen Pflanzen herangezogen. In dem u.a. Bild ist die junge Adventivpflanze gerade dabei das erste Blatt über die Wasseroberfläche zu schieben.

Samenansatz kann man nur erhalten, wenn man selbst mit einem Haarpinsel die Blüten bestäubt. Aber die Erfolgsrate ist sehr gering. Ich habe mal einen Blütenstand mit mehr als 150 Blüten auseinandergenommen und nur 5 (!) Sammelfrüchte hatten keimfähigen Samen gebildet.

Aufgrund der Größe und dem starken Bestreben aus dem Wasser herauszuwachsen, ist die Pflanze nicht für die Aquarienhaltung geeignet. Als Blickfang in größeren Treibhäusern oder Schaupaludarien ist diese Pflanze jedoch hervorragend geeignet.

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