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Aktualisierungs- stand
30. Sept. 2007

 

 

 

Echinodorus grisebachii

Small (1909)

 

Der Botaniker Small hat diese Art schon 1909 beschrieben. Trotzdem ist sie sehr wenig bekannt. Denn die im Handel unter dem Namen E. grisebachhii erhältlichen Pflanzen sind Echinodorus bolivianus, einer kleinen ausläuferbildenden Art zuzuordnen. Obwohl E. grisebachii in Mittel- und Südamerika sehr häufig vorkommt, wird sie in den Aquarien fast nicht kultiviert  Bekannt geworden ist die Art eigentlich erst, weil in der Revision der Gattung die Autoren R. Haynes & L. Holm-Nielsen der Auffassung gewesen sind, dass Echinodorus amazonicus, E. amphibius, E. bleheri und E. parviflorus Formen der Art E. grisebachii seien. Betrachtet man nur die emersen Erscheinungsformen dieser Pflanzen, so sind die taxonomischen Unterschiede wirklich sehr gering und könnten als Variationen einer Art aufgefasst werden. In der submersen Kultur sind jedoch deutliche Unterschiede erkennbar. Diese Differenzen könnten sicherlich durch weitere Untersuchungen der DNA oder der Pollen erhärtet werden. Für die aquaristischen Belange werde ich daher bei den alten, eingebürgerten Bezeichnungen bleiben, um Verwechslungen zu vermeiden.

Es handelt sich bei E. grisebachii um eine mittelgroße, amphibisch lebende Schwertpflanze. In der emersen Lebensweise werden die Pflanzen nur 20 bis 30 cm hoch, haben einen mehr oder weniger langen, dreikantigen Stiel von 2 bis 23 cm Länge und 3-4 mm Dicke. Die Blattspreite reicht von sehr schmal elliptisch bis schmal eiförmig, 5 bis 12 cm lang und 1,5 bis 6 cm breit, der Apex ist spitz zulaufend, die Basis kann rund oder spitz zulaufend sein, 3 bis 5(7) Nerven durchziehen das hell- bis mittelgrüne Blatt. Herbarisierte (getrocknet und flach gepresst) Blätter zeigen im Durchlicht die als Linien erkennbaren Milchsaftkanäle (pellucid markings).

Der submerse Habitus weicht vom emersen erheblich ab. Die Pflanze kann leicht bis zu 60 cm hoch werden. Der Blattstiel kann bis zu 20 cm Länge erreichen. Die Blattspreiten sehen linealisch bzw. bandförmig aus, weil sie bis zu 40 cm lang bei nur 0,5 bis 3 cm Breite werden. Apex und Basis sind spitz zulaufend und die Farbe ist mittel- bis dunkelgrün.

Die im Handel als E. grisebachii erhältlichen Pflanzen, die eigentlich E. bolivianus sind, bilden bei feuchten Bedingungen Ausläufer aus. Die wahre Echinodorus grisebachii bildet jedoch einen aufrechten, normalerweise unverzweigten und die Pflanzen überragenden Blütenstand aus. Stängel und Blütenstand erreichen 50 cm Länge und können bis zu 8 Quirle aufweisen, was E. bolivianus nicht macht. Ähnlich E. parviflorus und E. amphibius ist E. grisebachii ein Kurztagblüher, wobei Blütenstände bisher nur bei Landpflanzen beobachtet wurden. Dies deckt sich auch mit den Angaben von Samuli Lehtonen, einem finnischen Wissenschaftler aus Turku, der die Pflanzen im Juli/August, also dem “Winter” auf der Südhalbkugel, blühend vorgefunden hat. Freundlicherweise hat er mir ein Bild, das er am natürlichen Standort in Bolivien aufgenommen hat, für meine Homepage zur Verfügung gestellt.
Echinodorus grisebachii in Bolivien

In der Aquaristik wird die Art kaum gepflegt, obwohl es keine seltene Pflanze ist. Der Grund hierfür ist, dass sie emers nicht so leicht zu kultivieren ist und langsamer als andere Arten wächst. Da der Blütenstand vorwiegend erst bei emerser Kultur auftritt ist die Vermehrung im Gartenbau zu aufwendig, weshalb sie nicht im Verkaufsprogramm des Handels zu finden ist. Dennoch wäre sie als Aquarienpflanze sehr gut geeignet, da sie nicht das Bestreben hat, freiwillig aus dem Wasser herauszuwachsen, sie zählt nach einhelliger Meinung zu den echten “Wasserpflanzen” der Gattung. Die Kulturansprüche sind auch in den meisten Aquarien zu befriedigen, akzeptiert sie auch mittelharte Wasserwerte mit pH-Werten um den Neutralpunkt. Wie bei den anderen Echinodoren, ist ein freier Standplatz mit mittlerer bis hoher Beleuchtungsstärke und ein nahrhafter Bodengrund, sowie eine leichte CO2-Düngung für ein gutes Wachstum förderlich.

 

Echinodorus grisebachii

 

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