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Echinodorus opacus
Rataj (1970)
Das natürliche Vorkommen dieser Pflanze ist das südliche Brasilien. Sie kommt dort in ganzjährig Wasser führenden Fließgewässern vor. Obwohl Haynes & Holm-Nielsen diese Art ebenso wie Echinodorus portoalegrensis als Synonyme von Echinodorus uruguayensis auffassen kann ich mich dieser Meinung nicht anschließen. Von Echinodorus uruguayensis unterscheiden sie sich durch ihre dunklen derben, ja fast lederartigen Blätter auch an submersen Exemplaren. Inwieweit eine Auftrennung der beiden Arten E.
opacus und E. portoalegrensis gerechtfertigt ist, wird noch diskutiert. Beide Pflanzen sind im ausgewachsenen Zustand voneinander unterscheidbar. Denkbar wäre auch eine Einstufung als zwei Varietäten einer Art.
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Auffällig sind die derben dunkelgrünen Blätter, die submers und emers fast gleich aussehen. Im ausgewachsenen Zustand sind die bis zu 13 x 8 cm
großen, herzförmigen Blattspreiten auf einem ca 20 cm langen Stiel aufrecht wachsend, wodurch sie sich von E. portoalegrensis unterscheiden, deren
Blattspreiten mehr lanzettlich sind, in sich verdreht und auch mehr niederliegend wachsen. Blütenstände werden an submersen Exemplaren sehr selten gebildet und haben Adventivpflanzen. Die Blütenknospen verkümmern
meistens und gehen nicht auf. Die Pflanze ist triploid, wodurch sie auch steril ist, also keinen keimfähigen Samen bilden kann. Die Vermehrung ist also auf
die Adventivpflanzenvermehrung angewiesen. Dadurch erklären sich auch die relativ kleinen horstartigen Bestände mit relativ wenigen Exemplaren an den natürlichen Standorten.
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Die Pflanze braucht einen hellen Standort im Aquarium. Geringe Wasserhärten werden bevorzugt. Durch das kriechende Rhizom wandert die
Pflanze etwas. Man sollte beim Einpflanzen also die Wuchsrichtung des Rhizoms berücksichtigen, weil man die Pflanze nämlich möglichst nicht sehr
häufig umpflanzen sollte, weil sie sehr langsam wächst. Das vorkommen in Südbrasilien erfordert eine kühlere Hälterungstemperatur. Am besten kultiviert man sie bei 20 °C. Temperaturen über 24 °C müssen vermieden
werden, will man sich an ihr länger erfreuen. Die Seltenheit von Blütenständen erfordert eine Vermehrung vorwiegend durch Rhizomteilung.
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Das seltene Vorkommen in der Natur und die nur wenigen Exemplare in der Aquarienkultur bedingen einen sorgfältigen Umgang mit diesen Pflanzen. Da
die Kultur dieser Pflanze nicht sehr einfach ist, sollte man nur als erfahrener Pflanzenhalter sich mit dieser Pflanze beschäftigen. Wer jedoch Pflanzen mit
diesen derben Blättern in seinem Aquarium halten will, sollte auf eine Kulturhybride ausweichen, der Echinodorus ‘Apart’, die aus einer Kreuzung von E. horemanii rot und E. portoalegrensis entstanden ist. Sie hat fast das
gleiche Aussehen wie die E. opacus, ist aber leichter zu kultivieren und durch die Gewebekulturvermehrung auch leichter im Handel zu erhalten. Man
leistet dadurch einen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Bestände!
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