Echinodorus angustifolius Rataj (1975)
Dies ist eine der schmalblättrigsten Echinodorusarten überhaupt. Unter guten Aquarienbedingungen bilden sich bis zu 70 cm lange Blätter, die jedoch nur ca. 5 mm breit sind. In der Revision von
Haynes und Holm-Nielsen sollte diese Art Teil der Art E. bolivianus sein. Dagegen spricht die sehr große Abweichung in der Gestalt bei submerser Kultur und auch die Blütenmerkmale. E. angustifolius soll eine triploide Art sein, während E. bolivianus nur diploide Chromosomensätze aufweist. Daher dürfte es doch eine eigenständige Art sein, wie in der Revision von Rataj (2004) wieder dargestellt.
Die Pflanze ist auf den ersten Blick leicht mit Vallisnerien zu verwechseln, insbesondere weil sie sich auch durch Ausläufer vermehrt. Während jedoch E. angustifolius eine spitz
zulaufende Blattspreite hat, die glattrandig ist, weist die Vallisnerie eine an der Spitze leicht abgerundete Spitze auf, die mit winzig kleinen Zähnchen besetzt ist.
Die Kultur der Pflanze ist relativ einfach. Sandboden mit nahrhaften Unterboden wird jedoch bevorzugt. Obwohl die Pflanze keine bosonderen Lichtansprüche stellt, ist sie für
einen freien Platz dankbar und es bilden sich bald reichlich Ausläufer. Diese Ausläufer sind jedoch sehr raumgreifend und so kann man bei ungehinderter Ausläuferbildung die Pflanze bald im ganzen Aquarium
vorfinden. Eine Besonderheit ist, dass diese ausläuferbildende Art auch ein
dünnes Rhizom ausbildet. Diese Rhizombildung soll angeblich ein Pseudorhizom sein, was ich aber nicht bestätigen kann, da am Rhizom die typischen schlafenden Knospen zu finden sind und diese machmal auch
austreiben, wie im Bild zu erkennen ist.
Diese Art ist ähnlich der Vallisnerie als Einzelpflanze durch ihren langgezogenen schmalen Wuchs nicht besonders dekorativ. Pflanzt man
diese Art jedoch zu mehreren Exemplaren mit nur wenigen cm Abstand in einer Gruppe, bildet sie zu anderen Stängelpflanzen einen schönen Kontrast.
In emerser Kultur wird die Pflanze nicht sehr groß (siehe Bild) und ist dann leicht mit E. bolivianus, E. latifolius und E. longifolius zu verwechseln. Dies mag vielleicht ein Grund für die Einordnung dieser Pflanzen in eine einzige Art gewessen sein,
besonders, wenn nur von herbarisiertem Material emerser Pflanzen ausgegangen wird, wie es in der Revision von Haynes und Holm-Nielsen der Fall war.
Auch soll sie im emersen Zustand nicht sehr vermehrungsfreudig sein, was ich aber nicht bestätigen kann. Der kleine Wuchs, verbunden mit den sehr schmalen Blättern macht
sie jedoch nicht besonders attraktiv, weswegen sie im Handel nicht angeboten wird.
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