Vermehrung der Echinodoruspflanzen
Zunächst möchte ich den Unterschied zwischen Zucht und Vermehrung definieren. Zucht ist eine mehr oder weniger planmässige Veränderung der Eigenschaften oder des Aussehens einer Pflanze. Es ist
dabei unmaßgeblich, ob die Veränderungen durch genetische Vermischungen unterschiedlicher Typen oder durch Auslese natürlicher Veränderungen erfolgt. Ergebnisse von Züchtungen sind Sorten von Pflanzen, die in der
Natur so nicht vorkommen. In den letzten Jahren ist durch die Züchtungsarbeit eine Reihe von Sorten entstanden, die im Aquarium besser wachsen sollen oder dekorativer aussehen sollen. Diesen Trend wird man nicht
aufhalten können, aber das entstandene Durcheinander auf dem Markt ist nicht mehr überschaubar. Vermehrung ist hingegen eine zahlenmäßige Vergrößerung eines Bestandes ohne zielgerichtete Auslese.
Ich will hier bewußt nur von Vermehrungstechniken berichten, die auch ein durchschnittlicher Aquarianer nachvollziehen kann. Ganz bewußt habe ich die kommerziellen Techniken der
Gewebekulturvermehrung dabei ausgespart, da hierfür ein erheblicher Laboraufwand und Know-How notwendig ist, den ein Hobbyaquarianer nicht betreiben kann.
Im wesentlichen kommen dafür nur folgende Vermehrungstechniken in Frage:
Die generative Vermehrung über Samen
Die vegetative Vermehrung durch Adventiv- und Ausläuferpflanzen
Die Rhizomteilung
Alle diese Vermehrungstechniken sind aus den natürlichen Veranlagungen der Echinodoren entstanden. In der Natur kommen alle beschriebenen Methoden zur Anwendung, wobei viele Arten nicht alle
Techniken ausnutzen bzw. beherrschen. So sind beispielsweise triploide Arten nicht in der Lage fertile Samen zu produzieren, weshalb sie auf die vegetative Vermehrung angewiesen sind, diese aber so effektiv
vornehmen, dass sie auf die generative Vermehrung nicht angewiesen sind.
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